Praxiseinsatz

Seit Mai 2016 befindet sich das Fahrzeug im Praxiseinsatz bei der Leipziger Verkehrsbetriebe auf der Buslinie 89. Hier werden die Batterien nach jedem Umlauf während der planmäßigen Wendezeit geladen. Eine Besonderheit ist hier die Stromversorgung: Um den Infrastrukturaufwand zu minimieren, wird die Ladestation über das Bahnstromnetz mit Energie versorgt. Aufgrund der zahlreichen Streckenanteile mit geringer Durchschnittsgeschwindigkeit sowie einem hohen Fahrgastaufkommen ergab sich ein erhöhter Energiebedarf von durchschnittlich 1,3 kWh/km.

In der Zeit vom 03.11.2014 bis zum 30.01.2015 wurden alle entwickelten Komponenten durch die Dresdner Verkehrsbetriebe AG einem eingehenden Praxistest auf einem 14,4 km langen Teilstück der Linie 61 unterzogen und insgesamt 9500 km Fahrbetrieb ausgewertet.

Beide Ladestationen, sowohl für die Schnellladung (250 kW) als auch die Pulsladung (im Praxistest mit 450 kW), wurden gegenüber des Busbetriebshofes Dresden-Gruna installiert und getestet. Durch die energieeffiziente Auslegung des Busses war es möglich, die bei einem Rundkurs verbrauchte Energie innerhalb von 4,5 min mittels Schnellladung wieder nachzuladen, so dass keinerlei Beeinträchtigungen des Fahrplans durch die Nachladung zu verzeichnen war.

Die im Projekt SEB-EDDA-Bus entwickelten Kerntechnologien erwiesen sich während der Praxistests als äußerst zuverlässig. Ausfälle des Fahrzeugs wurden fast ausschließlich durch »Kinderkrankheiten« von Komponenten, die nicht unmittelbar mit dem elektrischen Antrieb zu tun haben (Türsteuerung, Heizung, Luftpresser etc.), verursacht.

Ergebnisse  
spezifischer Energiebedarf: 1,19 kWh/km ab Ladestation zzgl. Heizöl für Heizung
Verfügbarkeit Gesamtfahrzeug: 81,6 %
Verfügbarkeit Kerntechnologien: 98,5 %
Verfügbarkeit Ladestation: 99.4 %